Apache HTTP Server Version 2.0
Unter Windows läuft der Apache üblicherweise als Dienst (Windows NT, 2000 und XP) oder als Konsolenanwendung (Windows 9x und ME). Für Einzelheiten lesen Sie bitte Apache als Dienst betreiben und Apache als Konsolenanwendung betreiben.
Unter Unix wird das httpd
-Programm als Daemon ausgeführt, der im Hintergrund fortlaufend aktiv ist, um Anfragen zu bearbeiten. Dieses Dokument beschreibt, wie httpd
aufgerufen wird.
Wenn die in der Konfigurationsdatei angegebene Listen
-Anweisung auf die Voreinstellung von 80 gesetzt ist (oder einen anderen Port unterhalb von 1024), dann müssen Sie root-Berechtigung besitzen, um den Apache starten zu können. Nur dann kann er sich an diesen privilegierten Port binden. Sobald der Server gestartet ist und einige vorbereitende Aktionen wie das Öffnen seiner Log-Dateien ausgeführt hat, startet er mehrere Kind-Prozesse, welche die Arbeit erledigen: das Lauschen auf und Beantworten von Anfragen von Clients. Der Haupt-httpd
-Prozess läuft unter dem Benutzer root weiter, die Kind-Prozesse jedoch werden unter weniger privilegierten Benutzerkennungen ausgeführt. Dies wird von dem ausgewählten Multi-Processing-Modul gesteuert.
Die Verwendung des Steuerskripts apachectl
ist die empfohlene Methode, das httpd
-Programm zu starten. Dieses Skript setzt verschiedene Umgebungsvariablen, die für die korrekte Funktion von httpd
unter einigen Betriebssystemen notwendig sind, und startet dann das httpd
-Programm. apachectl
reicht alle Kommandozeilenargumente durch, so dass alle httpd
-Optionen auch mit apachectl
verwendet werden können. Um den korrekten Ablageort des httpd
-Programms sowie einige Kommandozeilenargumente anzugeben, die Sie immer verwenden möchten, können Sie auch das Skript apachectl
direkt editieren und die Variable HTTPD
am Anfang ändern.
Das Erste was httpd
macht, wenn es startet, ist das Suchen und Einlesen der Konfigurationsdatei httpd.conf
. Der Ablageort dieser Datei wird zur Kompilierungszeit festgelegt. Es ist aber möglich, den Ablageort zur Laufzeit anzugeben, indem die Kommandozeilenoption -f
wie folgt verwendet wird:
/usr/local/apache2/bin/apachectl -f /usr/local/apache2/conf/httpd.conf
Wenn während des Starts alles gutgeht, trennt sich der Server vom Terminal ab und die Eingabeaufforderung erscheint gleich darauf wieder. Dies zeigt an, dass der Server hochgefahren ist und läuft. Sie können nun Ihren Browser benutzen, um Verbindung zum Server aufzunehmen und sich die Testseite im DocumentRoot
-Verzeichnis anzusehen wie auch die lokale Kopie der Dokumentation, die von dieser Seite aus verlinkt ist.
Wenn der Apache während des Hochfahrens einen schweren Fehler feststellt, schreibt er entweder eine Nachricht, die das Problem näher schildert, auf die Konsole oder ins ErrorLog
, bevor er sich selbst beendet. Eine der häufigsten Fehlermeldungen ist "Unable to bind to Port ...
" (Anm.d.Ü.: "Kann nicht an Port ... binden"). Diese Meldung wird üblicherweise verursacht:
Für weitere Anleitungen zur Fehlerbehebung lesen Sie bitte die Apache-FAQ.
Wenn Sie möchten, dass Ihr Server direkt nach einem System-Neustart weiterläuft, sollten Sie einen Aufruf von apachectl
zu den Startdateien Ihres Systems hinzufügen (üblicherweise rc.local
oder eine Datei in einem rc.N
-Verzeichnis). Dies startet den Apache als root. Stellen Sie zuvor jedoch sicher, dass Ihr Server hinsichtlich Sicherheit und Zugriffsbeschränkungen richtig konfiguriert ist.
Das apachectl
-Skript ist dafür ausgelegt, wie ein Standard-SysV-init-Skript zu arbeiten. Es akzeptiert die Argumente start
, restart
und stop
und übersetzt sie in die entsprechenden Signale für httpd
. Daher können Sie oftmals einfach apachectl
in das entsprechende init-Verzeichnis linken. Überprüfen Sie bitte auf jeden Fall die genauen Anforderungen Ihres Systems.
Weitere Informationen über Kommandozeilenoptionen von httpd
und apachectl
sowie anderen Hilfsprogrammen, die dem Server beigefügt sind, sind auf der Seite Server und Hilfsprogramme verfügbar. Es existiert außerdem eine Dokumentation aller in der Apache-Distribution enthaltenen Module und der von ihnen bereitgestellten Direktiven.